Montag, 30. Januar 2017

Verlag vs Selfpublishing

In den letzten Monaten habe ich mich intensiv mit Selfpublishing auseinander gesetzt. Ich habe so viel über Marketing gelesen, dass mir der Kopf davon qualmt. Auch über Verlage habe ich mich informiert. Als ich vor über einem Jahr angefangen habe, das Buch zu schreiben, habe ich nie wirklich gedacht, dass ich mal an den Punkt kommen würde, an dem ich jetzt stehe. Ich muss mich entscheiden, auf welche Weise ich mein erstes Buch veröffentlichen will. Ganz am Anfang war für mich klar, dass ich alles in Eigenregie machen werde, weil ich einen Verlag gar nicht in Betracht gezogen habe. Das kommt vermutlich daher, dass ich auf Youtube vor allem die Kanäle von erfolgreichen Selfpublishing-Autoren verfolge.
Dann aber war das Buch fertig, die ersten Testleser haben es gelesen und sie haben gemeint, ich sollte es doch auf jeden Fall bei Verlagen versuchen, schließlich habe ich nichts zu verlieren. Darüber habe ich nachgedacht und bin zu dem Schluss gekommen, dass sie recht haben. Daraufhin habe ich angefangen, Informationen über Verlage zu sammeln. Welche Verlage überhaupt für mich in Frage kommen, welche im Moment Manuskripte für mein Genre annehmen und wie man ein aussagekräftiges, überzeugendes Exposé schreibt. Übrig geblieben sind in etwa neun Verlage und die ziemlich ernüchternde Erkenntnis, dass eine Antwort schon mal mehrere Monate dauern kann.
Was mir bei Entscheidungsschwierigkeiten (und die habe ich ziemlich oft) meistens hilft ist eine Liste mit Vor- und Nachteilen. Eine solche habe ich dann auch erstellt und mir ist klar geworden, dass es auf beiden Seiten überzeugende Vorteile, aber auch abschreckende Nachteile gibt.
Die Vorteile eines Verlags liegen auf der Hand. Es läuft alles professionell ab. Das Buch bekommt ein professionelles Lektorat, Korrektorat und Cover. Außerdem wird es professionell vermarktet und ist dadurch von Anfang an einem größeren Publikum bekannt. Ich als Autor könnte mich dann im Prinzip zurücklehnen und an meinem nächsten Buch schreiben. Aber in diesen Vorteilen liegt für mich auch der größte Nachteil: man hat als Autor so gut wie kein Mitspracherecht. Noch nicht einmal beim Titel. Und ich mag meinen Titel. Vielleicht empfinde nur ich diesen Punkt als Nachteil, aber ich bin einfach jemand, der besser alleine arbeiten kann als in Gruppen. Nicht, weil ich denke ich bin so toll und weiß alles besser. Aber ich habe eben gerne die Kontrolle.
Ein weiterer Nachteil ist die lange Antwortzeit. Man wartet mehrere Monate, nur um am Ende vermutlich eine Absage zu erhalten. Das sage ich nicht, weil ich mein Buch für so schlecht halte. Aber man muss das auch realistisch betrachten. Verlage bekommen teilweise so viele Manuskripte zugeschickt, dass die Bearbeitung mehrere Monate in Anspruch nimmt. Ich mache mir nichts vor. Kein Verlag hat auf mein Buch gewartet. Und in etlichen Artikeln habe ich gelesen, dass Verlage unbekannten Debütautoren kaum eine Chance geben. Selbst wenn genau mein Buch diese Chance bekommen würde, habe ich Angst, dass am Ende trotzdem nicht die bestmögliche Version meines Buches entsteht, weil die Prioritäten des Verlages bei den bekannteren Autoren liegen, die den nächsten Bestseller schreiben. Da habe ich als unbekannter Neuling kaum eine Chance.
Natürlich gibt es auch beim Selfpublishing Vor- und Nachteile. Der größte Nachteil liegt auch hier auf der Hand. Ich muss alles selbst machen. Das ist vor allem ein Problem, wenn man sich – wie ich – kein teures Lektorat, Korrektorat und Coverdesign leisten kann. Und es ist auch ein Problem, wenn man absolut nicht die geringste Ahnung von Buchsatz hat. Das habe ich mir mittlerweile selbst beigebracht und ich finde, ich habe es ziemlich gut hinbekommen (man muss sich ja mal selbst loben dürfen). Für Lektorat und Korrektorat habe ich meine Testleser, die beides natürlich nicht ersetzen können. Aber trotzdem ist es besser das Buch wird von vier Augenpaaren gelesen als nur von einem einzigen. Das faszinierende ist, dass jeder andere Fehler findet.
Ein weiterer Nachteil ist das wesentlich schwächere Marketing. Ich habe noch nie ein Buch veröffentlicht und hatte dementsprechend keine Ahnung davon, wie man ein Buch richtig vermarktet. Auch die Fanbase fehlt mir natürlich gänzlich und so müsste ich ganz unten anfangen, wenn ich mich für das Selfpublishing entscheide.
Die beiden wichtigsten Vorteile liegen für mich ganz klar in meiner Entscheidungsfreiheit (ja, ich bin ein Kontrollfreak) und darin, dass ich dann veröffentlichen kann, wenn ich es für richtig halte. Ich mag meinen Titel, ich mag mein Cover (zumindest dafür, dass ich es selbst gemacht habe), ich habe den Buchsatz gut hinbekommen und die letzten Fehler werden gerade in der finalen Bearbeitung ausgebessert. Und danach wäre es eigentlich bereit für die Veröffentlichung.
Auch wenn dieser Punkt – wie wahrscheinlich für die meisten Autoren – nur eine untergeordnete Rolle spielt, möchte ich ihn trotzdem der Vollständigkeit halber ansprechen: die Einnahmen. Meiner Meinung nach halten sich da Verlag und Selfpublishing die Waage. Im Verlag ist es natürlich wahrscheinlicher, eine größere Anzahl an Büchern zu verkaufen. Dafür bekommt man pro verkauftem Buch weniger Geld. Beim Selfpublishing ist es – gerade am Anfang und als unbekannter Autor – unwahrscheinlich, dass man viele Bücher verkauft. Allerdings bekommt man beispielsweise bei Amazon mehr Geld pro verkauftem Buch. Wenn man sich also als Selfpublisher einen treuen Leserstamm aufbaut und etwas bekannter wird, würde man auf Dauer wahrscheinlich mehr einnehmen. Zumindest stelle ich mir das so vor. Aber das spielt im Moment für mich noch keine Rolle. Ich weiß, dass auch die Selfpublishing-Welt nicht auf mein Buch gewartet hat und ich weder dort noch im Verlag einen Bestseller landen werde.
Mir geht es fürs Erste nur darum, mein Buch endlich zu veröffentlichen. Und zwar nicht so schnell es nur geht, um es endlich veröffentlicht zu haben, sondern in der bestmöglichen Version. Ich selbst habe hohe Ansprüche an Bücher und da will ich natürlich auch versuchen, diese Ansprüche bei meinem eigenen Buch zu erfüllen. Perfekt wird es nicht, aber welches Buch ist das schon. Es geht mir einfach darum, meinen Lesern das bestmögliche Leseerlebnis zu bieten.
Letzten Endes läuft alles darauf hinaus, dass ich mich nun endgültig für das Selfpublishing entschieden habe. Es liegt natürlich noch eine Menge Arbeit vor mir, auf die ich mich aber sogar freue. Ich liebe Instagram (hier kommst du zu meinem Profil) und ich liebe meinen Blog. Bald werde ich eine Leserunde auf Lovelybooks starten. Da das alles für mich komplett neu ist, ist es auch wahnsinnig aufregend und ich bin gespannt, wie es laufen wird.
Am Ende möchte ich noch kurz erklären, wieso mir die Entscheidung für das Selfpublishing dann doch ganz leicht gefallen ist. Ich würde mich nicht als spirituellen Menschen bezeichnen, aber ich denke, dass uns das Universum hin und wieder Zeichen sendet, auf die wir hören sollten. Ich lese gerade ein Buch (ich will an dieser Stelle keine Namen nennen), das in einem Verlag erschienen ist. Ich weiß natürlich, dass kein Buch perfekt ist und ich bin auch niemand, der krampfhaft nach Fehlern in Büchern sucht. Aber manchmal kann man bestimmte Fehler einfach nicht übersehen, vor allem wenn sie so oft vorkommen, wie in diesem Buch. Alleine schon die Tatsache, dass von dem Film Titanic die Rede ist und dann anstatt Jack und Rose einfach Jake und Rose geschrieben wird. Da frage ich mich schon, ob dieses Buch überhaupt ein einziges Mal von einem Lektor gelesen wurde. Und es gibt wirklich viele Rechtschreib- und auch einige Grammatikfehler. Ich will nicht den Schreibstil der Autorin kritisieren, der ist nämlich wirklich gut. Und Fehler kommen natürlich vor, auch in meinem eigenen Buch. Aber sollte ein Verlag nicht dazu da sein, diese weitestgehend auszubessern? Wenn ich dann alle paar Seiten innehalten muss, weil die Protagonistin ihren Blick ‚gesengt‘ und nicht ‚gesenkt‘ hat und ich erst überlegen muss, wie das gemeint ist, verdirbt mir das irgendwie die Lesefreude. Wenn das mein Buch wäre und ich es nach Veröffentlichung lese und mich freue, dass mein Buch professionell von einem Verlag verlegt worden ist und dann etliche Fehler finde, würde ich mich fragen, ob mein Buch dem Verlag so unwichtig war, dass er es so lieblos behandelt hat. Das will ich für mein Buch auf keinen Fall.
Und so werde ich dieses Jahr tatsächlich zu einer Selfpublishing-Autorin. Ich kann es kaum erwarten.



Freitag, 20. Januar 2017

Willkommen 2017!

Mein letzter und eigentlich auch erster Beitrag liegt nun schon eine Weile zurück. Das neue Jahr ist bereits in vollem Gang und ich bin bereits fleißig dabei, meine guten Vorsätze in die Tat umzusetzen.
Neben den üblichen Vorsätzen wie Abnehmen, mehr Sport treiben und mehr lesen, dreht sich für mich in diesem Jahr alles ums Schreiben.
Letzten Dezember habe ich mein erstes Buch beendet und die Überarbeitung ist weitestgehend abgeschlossen. Jetzt muss ich mich entscheiden, ob ich es zunächst bei Verlagen versuche oder gleich den Weg des Selfpublishings einschlage. Beides hat seine Vor- und Nachteile.
Außerdem möchte ich in jedem Fall dieses Jahr ein neues Buch schreiben, das in eine ganz andere Richtung gehen wird wie das erste. Im Sommer werde ich einen Monat im Ausland verbringen, am Schauplatz des Buches, aber dazu wird es später einen gesonderten Beitrag geben.
Zu guter Letzt werde ich ab jetzt wöchentlich einen Beitrag auf diesem Blog posten.
Darin wird es oft um das Schreiben gehen, aber auch um Themen, die mich gerade beschäftigen.
Wie sieht es bei euch aus? Habt ihr Vorsätze für dieses Jahr? Und wenn ja, wie schafft ihr es, diese umzusetzen?



Sonntag, 18. Dezember 2016

Willkommen in meiner Bücherwelt!

Hallo liebe Lesefreunde!
Ich freue mich wahnsinnig, dass ihr den Weg zu meinem Blog gefunden habt.
Ich bin Becky, bald 23 und ich liebe Bücher. Egal ob es ums Lesen oder ums Schreiben geht, Bücher nehmen einen ziemlich großen Teil meines Lebens ein und diesen Teil würde ich gerne mit euch teilen.
Lange habe ich davon geträumt nicht nur Bücher zu lesen, sondern selbst eines zu schreiben. Vor etwa drei Wochen habe ich mir diesen Traum erfüllt. Fast auf den Tag genau ein Jahr hat es gedauert, samt vieler Hochs und noch mehr Tiefs. Es war ein Jahr voller Leidenschaft, Selbstzweifel, Motivation und Schreibblockaden. Doch ich habe es geschafft und für mich persönlich ist es die größte Leistung meines Lebens.
Obwohl wirklich viel Arbeit damit verbunden war, fängt der Stress jetzt erst an. Nachdem ich die Frage "Was willst du jetzt mit dem Buch anfangen?" mit einem eindeutigen und lauten "Veröffentlichen!" beantwortet habe, kommt nun einiges an Arbeit auf mich zu: Überarbeiten, mit meinen Testleserinnen diskutieren, Exposés für Verlage schreiben und das kleine Teufelchen auf meiner Schulter vertreiben, das mir sagt "Du wirst es niemals schaffen". Ich kann es kaum erwarten, anzufangen.
Da ich ein vollkommener Neuling in der Autorenwelt bin, wird es sicher eine große Herausforderung, denn mir ist natürlich klar, dass die Verlage nicht unbedingt auf mich gewartet haben. Doch ich erinnere mich noch genau an das berauschende Gefühl der Euphorie, als ich das letzte Wort geschrieben habe und das motiviert mich.
Ich würde mich wirklich freuen, wenn ihr mich auf meiner, nennen wir es Reise, begleiten würdet. Und natürlich sind auch Ratschläge und Tipps mehr als Willkommen. 💗📧